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Vereinsarbeit


... und immer wieder ändert sich etwas im Leben

2008 - 2014

Viele Jahre waren wir Mitglied in einem kleinen Verein. Anfangs, als wir noch nicht viel über Hundevereine wussten, waren wir begeistert von der Vereinsarbeit dort und glaubten nur an das Gute. Wir waren sehr viel auf Ausstellungen und haben weite Wege in Kauf genommen. Später dann konnten wir etwas intensiver die Vorgänge betrachten, fragten viel nach und bemerkten immer mehr, wie viel dort betrogen wurde. Und nur deshalb, weil viel Geld im Spiel ist bei der Zucht von Hunden. Bei nicht wenigen sogenannten Züchtern ging und geht es schon lange nicht mehr um das Tier, sondern um das eigene Bankkonto. Es wurden Verpaarungen durchgeführt, die es nicht hätte geben können, es wurden Tiere zur Zucht zugelassen die viel zu jung waren, Tiere die Erbschäden hatten (z.B. Merlezucht siehe "Fehlfarben" unter "Allgemeines") und Tiere deren Reinrassigkeit anzuzweifeln war. Ahnentafeln wurden ebenso gefälscht, wie Deckscheine. Es hat lange gedauert, bis wir all diese Vorgänge verinnerlicht hatten. Und als das soweit war und wir uns dazu äußerten, unsere Meinung sagten, wurden die Anfeindungen immer größer und ich war so einigen Züchtern ein Dorn im Auge. Im Übrigen bin ich das immer noch bei so manchem, weil ich mich öffentlich weiterhin gegen die eben erwähnte Merlezucht stelle, weil ich Blauzuchten ablehne und darüber aufkläre. Den richtigen intensiven Einblick erhielt ich auch deshalb, weil ich eine Ausbildung zur Zuchtschaurichterin absolvierte und auf den Ausstellungen Tiere bewerten sollte, die als reiner Familienhund besser zu Hause geblieben wären. In diesem Verein, wurden aber eben auch solche Tiere geduldet, die man schon am röchelnden Geräusch erkannte ohne sie vorher gesehen zu haben - sprich Hunde deren Atmung stark eingeschränkt war. Es war egal, denn die Meldegebühr brachte Geld in die Kasse.

Fakt ist, dass wir diesem Verein nach ein paar deutlichen Worten den Rücken gekehrt haben. Inzwischen gibt es diesen Verein schon eine Weile nicht mehr. Er löste sich irgendwann auf.

März 2015 - November 2019

Im März gründeten wir mit anderen Züchtern einen eigenen Verein, mit strengen Regeln, die keine Massenzucht zulassen würden, die die Anzahl der Zuchthunde und die Anzahl der Würfe auf ein Maximum begrenzte. Wir suchten uns ein Labor als Partner, welches DNA-Profile und Abstammungsprofile ausstellte um die tatsächliche Elternschaft zu bestätigen und somit ein Unterjubeln von Welpen aus dem Ausland nicht möglich machte. Von jedem Welpen musste eine Blutprobe im Labor für 10 Jahre hinterlegt werden, um auch im Nachgang noch Erbkrankheiten testen zu lassen sobald dies möglich ist. Ansonsten sollte es der Wissenschaft zur Verfügung stehen, um weiter an der Rassegesundheit zu arbeiten. Wir hatten uns dieses Labor auch bei einer persönlichen Führung anschauen können und waren begeistert von der modernen Technik.

Insgesamt waren wir lange auf einem guten Weg, nur hatten wir es schwer ernsthafte Mitglieder zu finden, die die sich diesen Regeln stellen wollten. Den Lebensunterhalt konnte niemand bei diesem Verein mit der Hundezucht verdienen und das hat in der Tat nicht viele angelockt.

Bei all diesen Problemen denen wir uns immer wieder stellen mussten, ging der Vorstand geteilte Wege in der Planung der Vereinszukunft. Manch einer ging ganz eigene, die der andere nicht nachvollziehen konnte. Und so wie sich Lebenssituationen ändern, so ändern sich auch Menschen. Irgendwann kam nach 5 gemeinsamen Jahren mit dem 1. Vorsitzenden der Punkt, an dem wir keinen gemeinsamen Nenner finden konnten und sich die Ansichten zu sehr unterschieden. Aus diesem Grund trennten sich am 06.11.19 unsere Wege, so dass mein Mann und ich aus dem Vorstand und aus dem Verein insgesamt ausschieden.

Für uns selber war es eine sehr heilsame Erfahrung mit Vereinen und den Züchtern selber. Inzwischen sind wir froh einen Schlussstrich gezogen zu haben.

Fazit:

Wenn ich interessierten Menschen an der Hundezucht einen Rat geben darf, dann folgenden: Schaut euch beim Kauf eurer Hunde sehr gut die Ahnentafeln an, recherchiert so weit es euch möglich ist den Wahrheitsgehalt, hinterfragt alles und schaut euch vorallem ganz genau die Zuchtstätte und Elterntiere an, das Aussehen und vorallem das Wesen. Letzters wird an die Welpen weitergegeben, egal wie gut die Sozialisierung in der Zuchtstätte auch ist. Schaut, wie viele Tiere gehalten werden und wie viele Würfe fallen, ob die Welpen in der Wohnung aufwachsen um Familienhunde zu werden oder in irgendwelchen Ställen.

Grundsätzlich aber rate ich ab von den kleinen Dissidenzvereinen, auch wenn ich nur dort Mitglied war. Ich würde es definitiv nicht wieder tun. Wenn man feststellen muss, dass sogar Menschen ohne Zuchterfahrung einen Verein leiten, weil gerade kein anderer für dieses Amt zu haben ist sowie ohne eigene Erfahrungen Wurfkontrollen druchführen oder wenn es Zuchtrichter gibt die noch keinen einzigen Wurf großgezogen haben - dann kann man nur abraten von den selbsternannten Vereinen. Geht zum VDH, sucht euch dort Züchter und werdet nur dort Mitglied, eine gesunde Skepsis vorausgesetzt, denn schwarze Schafe gibt es überall. Trotzdem habe ich keinen einzigen kleinen Verein kennengelernt, der besser wäre. Diese Erkenntnis musste auch erstmal reifen.